Nase: Der Einfluss des Weißweinfasses schlägt anfangs deutlich durch, säuerliche Weinbeeren, grüne Stachelbeeren kurz vor der Reife, mit einem dezenten Anklang an Gummiabrieb treten Softaprikosen und Sultaninen aus dem Abseits, Klarapfel und Wildbirne im Hintergrund, die Eiche ist mild und toastig, leichte Vanille, das Destillat wirkt zu keinem Moment jung oder spritig und sorgt für einen ordentlichen Malzbeitrag, subtil kalkig, Honig
Gaumen: Weiße Weinbeeren gehen über in Sultaninen, getrocknete Aprikosen werden verdrängt von säuerlichen Stachelbeeren, ganz wenig Gummi verschwindet von der Bildfläche, kurz kalkig, dann sorgt Kernobstgelee bestehend aus viel Apfel und wenig Birne für zunehmende Süße, das malzige Destillat startet durch, Honig, ein winzigkleiner Tropfen Buttersäure hat sich eingeschlichen, gerade ausreichend für einen nicht unangenehmen Spannungsmoment, das Holz hält sich mit getoasteten Aromen und Vanille eher zurück, hinten raus zeigen sich milde Kräuter in Richtung Kamille und Majoran
Abgang: Erstaunlich ausdauernd, schön malzig, Honig, das Buttersäuretröpfchen kitzelt ein wenig im Rachen, beim Ausklang dominiert dann doch das milde getoastete Eichenholz mit dezenter Vanillebegleitung und trägt die Weinaromen vorüber, ein fruchtiger Nachgeschmack von Sultaninen und Apfelchips sowie ein wenig Birne bleibt recht lange bestehen, eine Erinnerung an Kamille schwingt mit
Bewertung: Wirkt deutlich reifer als nur 4 Jahre und hat nicht nur ein würziges Destillat zu bieten, sondern ebenso einen ansprechenden Fasseinfluss. Mehr Gummiabrieb oder Buttersäure darf es für meinen Geschmack zwar nicht sein, aber dieser Malt kann sich wirklich sehen lassen. Bin schon gespannt, was die Brennerei in den nächsten Jahren so auf den Markt bringt.
“I definitely was attracted to similar things in punk and science. They both depend on a healthy dose of skepticism.” Greg Graffin