So, die 2023er Version einer meiner absoluten Lieblingsgeschichten im Bereich Armagnac. Das ich Domaine sehr schätze, könnte sich rumgesprochen haben, und der 2001er ist nach der 20 jährigen Assemblage wirklich meine Lieblingsabfüllung.
Nase: Sehr rund und weich, wenngleich auch deutlich aromatisch. Dunkle Rosinen, eingekochte Pflaumen mit Zimt, klare Richtung Oloroso Sherry, etwas Lack. Gewürznelken und Kardamom Etwas Omas Kleiderschrank, feuchter Waldboden. Pilzig-nussig, herb süß. Wunderbar!
Mund: Tolle Stärke und schön ölig. Der Alkohol kribbelt angenehm, etwas Adstringenz gibts dazu. Schöne herbe Süße, Zuckerrübensirup Style. Pflaumenmus, Zimt, etwas Lakritz. Dunkles Karamel, etwas weniger herb als die Batches der letzten Jahre. Sonst wieder tolle Nussigkeit. Dunkles Toast, Erdnussbutter, etwas Nutella und obendrauf Pflaumenmus, wenn ich ne goldene Gabel machen müsste.
Abgang: Mittellang, frisches Sägeholz, dunkle, eingelegte Süßkirsche, schwarze Johannisbeere. Die schon bei den anderen Batches bemerkte Cherry-Coke. Orangenschale. Schön seifig.
Ich sag es wieder: das ist wirklich eine absolute Benchmark. Auch in der 2023er Version. Rustikal-würzig mit ausreichend dunken Akzenten, tolle Stärke, etwas über 20 Jahre, knapp über 60 Euro. Any questions? Klare Empfehlung für Leute, die sich mal in diese Richtung erweitern wollen, aber auch Fortgeschrittene kommen hier in jeder Art auf ihre Kosten. Man kann für ältere, weniger gute Sachen erheblich mehr Geld ausgeben oder man vergisst, dass auf der Flasche eine 2 als erste Ziffer steht und trinkt was richtig grandioses.
Nase: Süße und fruchtige Eiche mit herben Gewürzen und etwas Zimt, dunkle Trockenfrüchte, ganz leicht Gummi, später auch etwas muffige Noten
Mund: Intensive Eiche mit Gewürzen und Bitternoten, brauner Zucker und dunkle Trockenfrüchte, etwas dunkle Brotkruste mit Koriandersamen
Nachklang: Zartbittere Eichenwürze mit angenehmer und dunkler Fruchtsüße klingt langsam ab
Kommentar: Schön harmonisch und von allem etwas dabei. Im Vergleich zum 2003/2023 mehr Süße und Gewürznoten, der ältere 1984/2023 bietet aber nochmal etwas mehr.
Kurze Notizen einer online Blindtastingrunde. Vielen Dank @Tom na Gruagaich für das „Aperitif“. Armagnac hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm. War eher bei Rum.
Farbe, Dunkles Bernstein
Nase: Süßliche Rumrosinen und geröstete Nüße. Eingelegte Kirschen und naßes Holz. Getränkter Karton und leicht herbe Kräuternoten. Etwas säuerliche helle Fruchtnoten liegen im Hintergrund. Mit etwas Zeit im Glas mehr säuerliches Holz. Rum? Und etwas bittere Pflaumen - Traubenmarmelade.
Geschmack: Würziger, aber dennoch süßlicher Antritt. Metallisch, holzig, blumig, säuerliche Beeren und Anklänge von Zwetschgen. Trotzdem irgendwie sämig. Bisserl Zimt und Hefeteig. Vergorene Himbeeren und leicht feucht erdig.
Abgang: Kurz bis mittellang. Süß säuerlich mit naßer holziger Bitterkeit. Trotzdem bleibt das Sämige erhalten.
Fand ich sehr lecker. Würde ich mir auch kaufen. Vielen Dank