Nase: Auf die Nase muss man sich in jedem Fall erst mal einlassen. Schon interessant, aber genießen kann ich sie leider nicht. Sie ist ordentlich rauchig und auch schön schmutzig, das gefällt mir, aber die Fruchtnoten sprechen mich überhaupt nicht an. Sie erinnern mich an braune, verrottete Äpfel und Birnen. Nach ein paar Minuten im Glas wird es etwas besser. Angebranntes Karamell ist auch dabei, weiterhin Anis, leichte Zitrusnoten, Altöl, Malz, Braunkohlerauch, Jod, Walnüsse, Eiche. Der Alkohol ist aber wirklich sehr schön eingebunden.
Gaumen: Kräftiger Antritt, cremiger Körper. Prickelt natürlich ordentlich im Mund. Ausgesprochen süß! Rauch, Honig, frische, aber auch wieder faulige Äpfel, Anis, Ruß, Altöl, geschnittene Gräser, Malz, Nüsse, Teer, Toffee, Aprikosen, feuchter Lappen, metallische Noten, Ingwer, Eiche. Man kann ihn auch ruhig etwas verdünnen; das verträgt er richtig gut!
Schon ein sehr spannendes Teil und wirklich sehr interessant und gut ihn probiert zu haben, obwohl ich mich mit so jungen Dingern eigentlich schwer tue und sie meist nicht meinen Geschmack treffen. Für nur vier Jahre ist er wirklich ausgesprochen gut. Mann muss eben darauf stehen oder eben aus "wissenschaftlichem" Interesse probieren... Es lohnt sich durchaus. Er ist auch herrlich schmutzig.
Nase Anfänglich frisch mit Zitronenzesten, saurer Pampelmuse, Kiwi, Birkengrün. Dann kommt rasch eine Kupfernote auf, vermischt mit einer kalten und offensiven Rauchnote. Warmer Kräutersud, Lakritzschnecken. 82
Geschmack Der Antritt ist kräftig und äußerst ruppig, erinnert mich geschmacklich an sehr frühe Kilkerran Heavily Peated-Batches. Kräuteriger, kalter Rauch, Lakritz, etwas Anis, Nelkenpulver, geriebene Muskatnuss, Cayenne-Pfeffer. Zitrussaft und Kiwi. 83
Abgang Seine Kraft vom Gaumen büßt er rasch ein, es bleibt noch kalter Rauch, Birkengrün, Zitrussaft, dazu noch ein letzter Rest des Kräutersuds. 80
Fazit 4 Jahre, warum nicht. Erst kürzlich hatte ich einen vierjährigen Blackwater im Glas, der einiges konnte. Die Kernkompetenz dieses Ben Nevis ist kalter Rauch und eine gewisse Agressivität, mit der er sich in der Nase und auf der Zunge breitmacht. Ein typischer Halbstarker, der am Ende dann doch ziemlich schnell den Schwanz einzieht.
Top 5 2018|2019|2020|2021|2022|2023|2024 'Do you believe in ghosts?' 'Only the ones provided by Jameson.' (Ken Bruen) Whisky is liquid sunshine. (G.B. Shaw)
Milchstraße, Lokale Interstellare Wolke, Sonnensystem Sol, 3. Planet
Oh ja, der ist schwierig. Puh, da finde ich Milchsäure. Das vermittelt so einen käsigen Eindruck. Dazu stockiger Putzlappen, gärige Vanille, feuchtes Stroh und Kartoffelkochwasser. Davon abgesehen aber auch fruchtig; so zwischen Banane, Mango, Physalis und unreife Honigmelone. Oben drauf rußigen Rauch. Der Antritt ist eher anstrengend. Sehr raß der Malt. Wie ein ADHS-Kind auf der Hüpfburg. . Eine eher diffuse Grundfruchtigkeit wie von Apfel-Bananenbrei trifft auf erdig-rußigen Rauch und Käserinde. Ein Touch Kaffee oben drauf und frisches Holz leitet zum Abgang über, der außer diesem frischen Holz und Brausetablette Geschmacksrichtung Phosphorsäure nicht viel zu bieten hat.
Kann man machen, muss man nicht. Gut, wenn man günstigen Schnaps sucht, der ordentlich ballert.
------------------------------------------------ Quoten-Alien des Forums
Na, Leute haben später erzählt, hätte ich mir Geschichte nur ausgedacht. Böse Leute haben erzählt: Hätte ich Schwäche für Alkohol, die ich auf Erde heimlich mache, aber wenn ich bin auf lange Raumfahrt, dann hemmungslos. Gott allein weiß was gibt für Gerüchte, aber so sind Menschen: Glauben lieber größte Blödsinn, als wahre Tatsache. Ijon Tichy - Raumpilot